Wir durchleben eine beispiellose Zeit. Ein unerwarteter Notstand beeinträchtigt unsere Gesundheit, unser Leben und stellt uns auf die Probe.
Die Flut an Nachrichten zum Corona-Virus macht es schwierig, den Überblick zu behalten und Wichtiges von weniger Wichtigem, Richtiges oder weniger Richtiges, Wahres oder Unwahres zu unterscheiden. Was sicher ist: Wir befinden uns im Aufbruch. Unser Land, alle Kontinente, die Welt in Aufruhr. Im Bann des Covid-19 Virus.
Um eine solche Situation ohne anhaltende Beeinträchtigungen überstehen zu können, braucht es die Fähigkeit zur Resilienz.
Resilienz beschreibt die mentale Fähigkeit, bei Belastungen standzuhalten.
-> psychische Widerstandsfähigkeit
(in der Psychologie)
-> Fähigkeit von Gesellschaften, externe
Störungen zu verkrafte (Soziologie)
Das können verschiedene belastende
Situationen sein, welche zum Beispiel ausgelöst werden durch Rückschläge, Stress, Ungewissheit, oder eben Veränderungen. Eine hohe Resilienz zeigt sich nicht nur in herausfordernden Situationen, sondern auch im normalen Leben. Nun befinden wir uns aber alle längst nicht mehr im normalen Leben.
Unser Alltag hat sich insofern geändert, dass wir allgemein auf Sparflamme laufen, Existenzängste sich breit machen, über unsere mitteleuropäische Gier nach Toilettenpapier sogar im ausländischem TV zum Thema gemacht wird. Die Panikverbreitung trägt meiner Meinung nach sehr viel bei zur negativen und ungesunden Schwingung.
Verändert haben sich aber vor allem die physischen Sozialkontakte: sie werden enorm eingeschränkt, ja auf ‘s Minimum runtergefahren. Die einen sind allein, die anderen würden’s vielleicht gerne sein, können aber nicht ausweichen. Schulen werden geschlossen und Eltern sind zusätzlich zum Homeoffice ev. ebenfalls noch beiläufig zu "Lehrpersonen" geworden. Man hockt aufeinander oder aber man starrt die 4 Wände alleine an, ohne Mitbewohner. Dies kann alles enorm belastend und stressfördernd sein.
Das Problem war für mich am Anfang persönlich, dass man nicht abschätzen kann, wie lange. Ich wäre wie froh um eine Deadline… ein Limit, … eine Zahl,… einen Anhaltspunkt… damit ich fokussieren kann.
Je länger ich mir Gedanken darüber gemacht habe über "was… wenn… und vor allem wann"… desto mehr hab ich mich selber in eine Abwärts-Spirale gepuscht.
Akzeptieren was ist
Auf einem Waldspaziergang heute Morgen habe ich für mich beschlossen, dass es überhaupt nichts bringt, auf das «WANN» zu fokussieren. Sondern auf das «JETZT». Zu akzeptieren, was JETZT IST, bringt Klarheit und erleichtert enorm.
Es hat mir indes ebenfalls wunderbar gut getan, gestern mal einen NEWS-freien Tag einzuschalten - ohne negative Zahlen, ohne Grafiken, ohne Covid-19-Statistiken.
Und das hat ungemein entlastet. Nicht, dass ich mir keine Gedanken darüber gemacht hätte – habe ich sogar sehr viel, eventuell noch mehr – jedoch hatte ich die Gelegenheit, mich mit lieben Mitmenschen auszutauschen darüber, was in dieser Zeit enorm wichtig für mich geworden ist.
Ich merke allmählich, dass ich seit ich diese Situation akzeptiert habe, sich auch mein Mindset noch mehr in Richtung «Gelassenheit» verschoben hat. Nicht dass ich gelassen wäre gegenüber dem Risiko zur Ansteckung oder Weitergabe des Virus oder die Massnahmen um eine Verbreitung zu verhindern, selbstverständlich nicht.
Aber die Angst und die Panik, welche verbreitet wird, prallt an mir eher ab, seit ich angefangen habe, diese Situation zu einem «Kumpel» zu machen anstatt zum «Feind».
Diese aussergewöhnliche Situation zwingt manche jetzt so ziemlich in die Knie. Andere stecken das einfacher weg. Wir reagieren alle verschieden sensibel auf belastende Situationen und Veränderungen wie sie jetzt stattfinden.